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Fortsetzung im Hotel-Papagayo-Arena-Skandal

Zunächst ein kurzer Rückblick:

Die Baugenehmigungen für die beiden Parzellen, auf denen der 12stöckige Hotelkomplex gebaut wurde, wurden am 16.1998 und am 11.8.2000 vom Bürgermeister von Yaiza, José Francisco Reyes, erteilt. Alle Protestaktionen, an denen sich u.a. der Literatur-Nobelpreisträger José Samarago beteiligte, blieben ohne Folgen. 

Am 16.8.2005 annullierte die Inselregierung die Zulassung des Hotels für eine touristische Vermietung mit Verweis auf den Verstoß gegen geltendes Baurecht, und seitdem ist der “Fall“ vor Gericht – und das Hotel, das 2003 eröffnet wurde, nach wie vor in Betrieb.

Etwa ein Jahr später, im Juli 2006, hat die Küstenbehörde “Dirección General de Costas“ erste Schritte zur Enteignung des Hotels angekündigt mit der Begründung, das Areal des Hotels, zu dem auch ein Strandabschnitt gehört, sei von öffentlichem Interesse und habe deshalb jederzeit öffentlich zugänglich zu sein; und zwar in seinem ursprünglichen Zustand. Das Vorhaben der Küstenbehörde wird vom spanischen Umweltministerium unterstützt, und die Kosten, die im Zusammenhang mit der Enteignung entstehen, würden, laut Aussage der Umweltministerin Christina Narbona Ruiz, vom spanischen Umweltministerium getragen.

Aktuell ist in der Inselpresse zu lesen,

dass der Oberste Kanarische Gerichtshof am 8.7.2007 der Inselregierung Recht gegeben hat, und dass von Seiten der Inselregierung bekannt gegeben wurde, dass dieses Urteil das Enteignungsverfahren enorm vereinfachen und die Höhe der Entschädigung, die an die Eigentümer zu zahlen ist, reduzieren werde. Es sei sehr wahrscheinlich, dass dieses Urteil ein endgültiges sei.

Unser Kommentar:

Sichtbarer als durch diesen, in jeder Hinsicht illegalen Hotelklotz können die hiesigen kriminellen Machenschaften, insbesondere des Bürgermeisters Reyes, kaum sein. Die zahlreichen juristischen Formfehler, Fristversäumnisse und zeitlichen Verzögerungen in diesem und in ähnlichen Fällen, die der Allgemeinheit großen Schaden zufügen und den Verantwortlichen Straffreiheit garantieren, lassen kaum einen anderen Schluss zu, als dass diese gezielt begangen wurden.

Der politische Gegner laviert und taktiert, die Tagespresse mit der Möglichkeit einer täglichen, kritischen Berichterstattung befindet sich zum Teil im Besitz einflussreichster Familien (Lancelot) oder traut sich immerhin, aber bislang nur zaghaft, kritisch zu berichten (Lavozdelanzarote) – und die Wähler bestätigten gerade Bürgermeister Reyes im Amt.