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Wettbewerbsfähigkeit der Kanaren: Die Erfolgsbringer aus Expertensicht

Javier Gómez Navarro, Präsident des Oberen Rats der Spanischen Handelskammer und ehemaliger Tourismus-Minister Spaniens, referierte diese Woche auf der 3. Unternehmertagung der Handelskammern von Lanzarote und Fuerteventura über Erfolgsfaktoren bei der Vermarktung der Kanaren. Er riet den anwesenden Unternehmern, auf die Einmaligkeit der Kanaren sowie auf die besonderen Naturschätze einer jeden Insel zu setzen, um sich von den konkurrierenden Urlaubsdestinationen wie Marokko oder die Karibik abzuheben. Dazu gehöre auch das ausgewogene Klima sowie die geographische Nähe zu den wichtigsten Herkunftsländern der Urlauber: Deutschland, Großbritannien und die nordischen Länder.

Ein spezielles und umfangreiches Freizeitangebot sei ebenfalls erforderlich, um Gäste anzulocken, ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer sowie auch die Rate der Stammgäste zu erhöhen. Andalusien und die Balearen seien hierfür beispielhaft.

Dagegen warnte er davor, der Angst vor einer touristischen Flaute mit Panikaktionen und Dumpingpreisen zu begegnen und führte als Beispiel das Jahr 1993 auf. Damals bewegte ein Rückgang der Nachfrage um 3% die Hoteliers zu drastischen Preissenkungen in der Hoffnung, die Auslastungsraten so auf den alten Stand zu bringen. Das Ergebnis war eine Verringerung der Einnahmen um 30%, und es dauerte 6 Jahre, um wieder auf das ursprüngliche Niveau zu kommen.

Von besonderer Bedeutung sei es, sich in Zukunft vernetzt und am Rande der Touristikkonzerne zu vermarkten, deren Einflüsse sich mit der Zunahme unabhängiger Billigfluggesellschaften und dem wachsenden Trend, den Urlaub via Internet zu buchen, verringern würden.

In diesem Zusammenhang sei es erforderlich, von Seiten der kanarischen Behörden und Unternehmer für ausreichende Flugverbindungen zu den Kanaren zu sorgen und – obwohl er gegen mittel- und langfristige Subventionen sei – sich für die Dauer von ein bis zwei Jahren auf ein finanzielles Entgegenkommen einzulassen, anstatt den Verlust von Flugverbindungen in Kauf nehmen zu müssen.